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Anspruch auf kostenfreie Patientenakte

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 26. Oktober 2023 zum Anspruch auf die Patientenakte hat weitreichende Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Patienten und Ärzten.

Darum geht es:

Der EuGH hat entschieden, dass Patienten einen uneingeschränkten Anspruch auf ihre Patientenakte haben. Dies bedeutet, dass Ärzte verpflichtet sind, sämtliche medizinischen Unterlagen und Informationen über den Patienten herauszugeben, unabhängig davon, ob diese positiv oder negativ sind. Die Patientenakte muss dabei kostenfrei an die Patienten herausgegeben werden. Dies gilt jedenfalls dann, wenn noch keine Patientenakte ausgehändigt worden ist. Für eine 2. Kopie der Patientenakte kann daher eine Gebühr verlangt werden.

Diese Entscheidung stärkt die Rechte der Patienten erheblich. Sie ermöglicht es ihnen, ihre medizinische Geschichte besser zu verstehen und informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen. Zudem können sie nun sicherstellen, dass alle relevanten Informationen bei einem Arztwechsel oder einer Zweitmeinung zur Verfügung stehen.

Für Ärzte bedeutet das Urteil eine erhöhte Verantwortung. Sie müssen sicherstellen, dass alle medizinischen Unterlagen ordnungsgemäß geführt und aufbewahrt werden. Zudem müssen sie den Zugang zur Patientenakte gewährleisten und sicherstellen, dass diese vollständig und korrekt ist.

Das Urteil des EuGH hat auch Auswirkungen auf den Datenschutz. Ärzte müssen sicherstellen, dass die Privatsphäre ihrer Patienten gewahrt bleibt und sensible Informationen nicht in falsche Hände geraten. Gleichzeitig müssen sie jedoch den Zugang zur Patientenakte erleichtern und sicherstellen, dass dieser für den Patienten einfach und unkompliziert ist.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Urteil des EuGH nicht nur für Ärzte in der Europäischen Union gilt, sondern auch für Ärzte außerhalb der EU, sofern sie medizinische Dienstleistungen für EU-Bürger erbringen.

Insgesamt ist das Urteil des EuGH zum Anspruch auf die Patientenakte ein Meilenstein für die Rechte der Patienten. Es stärkt ihre Position im Gesundheitssystem und ermöglicht ihnen eine bessere Kontrolle über ihre eigene Gesundheit. Gleichzeitig stellt es Ärzte vor neue Herausforderungen in Bezug auf den Datenschutz und die Dokumentation von medizinischen Unterlagen.

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